Die Stadt Treuchtlingen will grüner werden und einen Beitrag zur Energiewende leisten. Deshalb fördert sie mit einer neuen Energielösung die nachhaltige Versorgung mit Strom, Wärme und klimaneutralem Wasserstoff und stärkt gleichzeitig die heimische Wirtschaft. Die Energiewende ist eine gesellschaftliche Herausforderung, die wir nur gemeinsam meistern.
Mit der neuen Energielösung können sich alle Bürgerinnen und Bürger Treuchtlingens am Fortschritt beteiligen, zu einer gesellschaftsnahen Energiewende beitragen und von den Vorteilen der regionalen Wertschöpfung profitieren. Die Möglichkeiten sind vielseitig und reichen von der Verpachtung eigener Grundstücksflächen für die Energieerzeugung bis hin zu einer finanziellen Beteiligung.
„Treuchtlingen sieht es als Aufgabe, die Energiewende eigeninitiativ voranzutreiben und die Zukunft der Stadt durch eine ganzheitliche und nachhaltige Energieversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger zu sichern.“
Dr. Dr. Kristina Becker
Bürgermeisterin Treuchtlingen
Erzeugung, Umwandlung und Nutzung der Energie in der Region.
Klimafreundliche und CO2-neutrale Energieversorgung
Zuverlässige, unabhängige Energieversorgung mit stabilen Energiepreisen
Q4 2020
Kooperationsgespräche zwischen der Stadt Treuchtlingen und GP JOULE
Vorstellung des Vorhabens im Stadtrat
Q1 2021
Q2 2021
Der Stadtrat beschließt die Gesellschaftsgründung
Gründung der Gesellschaft „Neue Energie Treuchtlingen GmbH“ mit jeweils 50% Beteiligung der Stadt Treuchtlingen und des Unternehmens GP JOULE
Q2 2021
Q4 2021
Update des Projektvorhabens bei der Stadtratsitzung
Analyse der Potentialflächen für die erneuerbare Erzeugung
Q4 2021
Q1 2022
Ansprache der Eigentümer der Potentialflächen für ein Pachtverhältnis
Flächensicherung Photovoltaik- und Windprojekte
Q2 2023 - Q1 2024
2023/2024
Start Planungsphase PV und Wind
Infoveranstaltungen Photovoltaik vor Ort
2024
Ausblick
1. Netzanschluss begleiten
2. Genehmigungsprozess begleiten
Circa 6 km südwestlich und etwa 9 km westlich von Treuchtlingen plant die Neue Energie Treuchtlingen (Stadt Treuchtlingen und der Projektierer GP JOULE) zwei Windparks. Zum einen ist das der Windpark Wemdinger Buck mit 5 Windenergieanlagen. Und der Windpark Auernheim mit 6 Anlagen. Die Windenergieanlagen (11 Anlagen) werden zusammen eine Kapazität von ca. 78 Megawatt erreichen. Das reicht aus, um rund 46.300 Haushalte mit grünem Strom zu versorgen.
Die ersten Gespräche mit dem Stadtrat zum Windpark Wemdinger Buck starteten zu Beginn des Jahres 2022. Für den Windpark Auernheim fanden die ersten Gespräche im Sommer 2023 statt.
Der Windpark wird einen wesentlichen Beitrag zur bayerischen Energiewende, zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Sicherstellung einer umweltfreundlichen Energieversorgung in der Region leisten – von der sowohl die Anwohnerinnen und Anwohner als auch Unternehmen profitieren werden.
„In einer Zeit des Wandels sind wir gefordert, nachhaltige Entscheidungen für unsere Energieversorgung zu treffen. Die Windenergie spielt hierbei eine Schlüsselrolle, da sie uns ermöglicht, saubere und erneuerbare Energie in unsere Gemeinde zu bringen. Durch den Ausbau von Windkraftanlagen stärken wir nicht nur unsere lokale Wirtschaft, sondern sichern auch die Energieversorgung für zukünftige Generationen. Lassen Sie uns gemeinsam in eine nachhaltigere Zukunft blicken und unseren Kindern eine gesunde Umwelt hinterlassen.“
Dr. Dr. Kristina Becker
Bürgermeisterin Treuchtlingen
Der Windpark Wemdinger Buck wird im Südwesten der Stadt Treuchtlingen geplant. Die nächstgelegenen Ortschaften sind Möhren, Oberheumödern und Unterheumödern. Flächeninhaber sind zum Großteil die Bayerischen Staatsforsten und einige wenige private Flächeninhaber. Wirtschaftlich rentable Standorte liegen in Süddeutschland meist auf bewaldeten Kuppen, da in höheren Lagen mehr Wind weht. In der Donauebene verzeichnet der Windatlas Bayern eine Windgeschwindigkeit von 5,6 Meter pro Sekunde auf 180 Meter Höhe über Boden. Im Wemdinger Buck sind es in der selben Höhe bis zu 6,6 Meter pro Sekunde. Darüber hinaus befinden sich die geplanten Windenergieanlagen in einem vom Regionalen Planungsverband im Rahmen der 31. Änderung des Regionalplans beschlossenen Vorranggebiet für Windenergie (WK 305).
Das gesamte Waldgebiet inkl. Projektgebiet umfasst etwa 1.780 Hektar Fläche. Dabei handelt es sich um einen überwiegend staatlich bewirtschafteten Nutzwald mit gut ausgebauten Wirtschaftswegen. Die Flächen des Plangebietes gehören privaten und staatlichen Eigentümern. Die Standorte der Windenergieanlagen ergeben sich aus einer Vielzahl von Faktoren, zum Beispiel Topographie, Artenschutz, Immissionsschutz, gesetzlich festgelegte Abstände zur Wohnbebauung und Turbulenzen. Darüber hinaus wählen wir die Standorte und die Zufahrtswege zu den Windenergieanlagen so aus, dass das Ökosystem des Waldes möglichst wenig beeinträchtigt wird.
MW geplante Leistung
geplante Windenergieanlagen
versorgte Haushalte
Die Anlagenvielfalt der Hersteller hat sich über die Jahrzehnte der Windenergienutzung stetig weiter differenziert und so gibt es inzwischen einige Anlagen, die speziell für windschwächere Gebiete wie Süddeutschland konzipiert wurden.
Generell erzeugen moderne Windenergieanlagen acht- bis zehnmal so viel Strom wie noch vor zwanzig Jahren. Für die 5 Windenergieanlagen des Windparks Wemdinger Buck rechnen wir mit einem jährlichen Stromertrag von circa 75.000 MWh, womit rein rechnerisch etwa 21.400 Haushalte versorgt werden können.
Der Windpark Auernheim wird westlich der Stadt Treuchtlingen geplant, angrenzend an das Gemeindegebiet Heidenheim. Die Ortschaft Auernheim liegt ca. 1,5 km südöstlich des Windgebietes. Es handelt sich dabei um das Windvorranggebiet WK 37, das vom Regionalen Planungsverband West-Mittelfranken ausgewiesen wurde.
Die Standorte der Windenergieanlagen ergeben sich aus einer Vielzahl von Faktoren, zum Beispiel Topographie, Artenschutz, Immissionsschutz, gesetzlich festgelegte Abstände zur Wohnbebauung und Turbulenzen. Darüber hinaus wählen wir die Standorte und die Zufahrtswege zu den Windenergieanlagen so aus, dass das Ökosystem des Waldes möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Die Flächen des Plangebietes gehören privaten und kommunalen Eigentümern, die als sogenannte Poolgemeinschaft die Gesamtpacht nach einem von GP JOULE entwickelten Modell untereinander aufteilen – sie haben alle denselben Vertrag zu den gleichen Konditionen unterschrieben.
MW geplante Leistung
geplante Windenergieanlagen
versorgte Haushalte
Die Anlagenvielfalt der Hersteller hat sich über die Jahrzehnte der Windenergienutzung stetig weiter differenziert und so gibt es inzwischen einige Anlagen, die speziell für windschwächere Gebiete wie Süddeutschland konzipiert wurden.
Generell erzeugen moderne Windenergieanlagen acht- bis zehnmal so viel Strom wie noch vor zwanzig Jahren. Für 6 Windenergieanlagen des Windparks Auernheim rechnen wir mit einem jährlichen Stromertrag von circa 87.000 MWh, womit rein rechnerisch etwa 24.900 Haushalte versorgt werden können.
Nachhaltige Verwertung
Die meisten Komponenten einer Windenergieanlage sind aus Stahlbeton, Stahl und Metallen hergestellt und lassen sich problemlos recyceln, zum Beispiel: das Fundament, der Turm und der Antriebsstrang. Die faserverstärkten Verbundstoffe der Rotorblätter werden derzeit meist noch thermisch verwertet, also verbrannt. Nachdem die ersten Generationen der Windenergieanlagen erst seit ein paar Jahren aus dem Betrieb gehen und recycled werden, entwickelt sich seitdem die Verwertung der Anlagen stetig innovativ weiter. Und auch die Anlagenhersteller erproben neue Materialien, die eine vollständige Wiederverwendung ermöglichen sollen. Schon jetzt liegt die Recyclingquote der Anlagen insgesamt bei über 90 Prozent.
Optimiertes Design
Inzwischen haben Windenergieanlagen eine besondere Ausstattung an den Rotorblättern: Sägezähne an den Hinterkanten der Blätter reduzieren deutlich die Geräuschentwicklung. Übrigens wird die potenzielle Geräuschentwicklung bereits im Rahmen des Genehmigungsverfahrens nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) geprüft.
Rückstandsloser Rückbau
Bereits im Nutzungsvertrag mit dem Flächeneigentümer wird der vollständige Rückbau vertraglich festgelegt. Der Rückbau ist über eine Bankbürgschaft gegenüber der Genehmigungsbehörde (Landratsamt Dillingen) zu jedem Zeitpunkt garantiert und finanziell abgesichert. Der Zielzustand ist mit den Festlegungen der Unteren Naturschutzbehörde definiert und erfolgt auf das Niveau „Grüne Wiese“ bzw. „vollständige Wiederaufforstung“. Das bedeutet: Der ursprüngliche Zustand muss wieder hergestellt werden.
Emmissions- und energetische Bilanz
Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus der Windenergieanlagen von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung, lassen sich die potenziellen Umweltauswirkungen ermitteln. Mit durchschnittlich 18 Gramm CO2-Äquivalent pro erzeugter Kilowattstunde (g CO2-Äq./kWh) erreichen Windenergieanlagen an Land geringe Emissionswerte im Vergleich zu anderen Energieerzeugungsanlagen. Braunkohleverstromung zum Beispiel schneidet mit 1.038 g CO2-Äq./kWh deutlich schlechter ab, ebenso Gas mit 459 g CO2-Äq./kWh (Quelle: Umweltbundesamt). Interessant ist auch die energetische Bilanz: An Standorten wie dem Weisinger Forst haben Windenergieanlagen nach ca. 3,2 Monaten im Betrieb den Energieeinsatz wieder „reingearbeitet“, der für ihre Herstellung, Nutzung und am Lebensende der Anlagen benötigt wird (Quelle: Umweltbundeamt).
Nächtliche Lichtsignale
Moderne Anlagen sind so ausgestattet, dass es nachts dunkel bleibt: Sensoren aktivieren Lichtsignale (die sogenannte Befeuerung) nur dann, wenn sich ein Flugzeug nähert. Ist es vorbeigeflogen, gehen sie wieder aus.
Standort-Kommune und Umkreis
Im Rahmen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes räumt der Gesetzgeber die Möglichkeit ein, Kommunen im 2.500-Meter Radius um einen Windpark entsprechend ihrem Flächenanteil mit bis zu 0,2 Cent für jede produzierte Kilowattstunde finanziell zu beteiligen – ohne Gegenleistung. Die Kommunen entscheiden frei, wie sie das Geld einsetzen.
Bei einem erwarteten jährlichen Stromertrag von circa 87 Millionen Kilowattstunden während der über zwanzig Jahre laufenden Vergütung nach EEG ist mit einer kommunalen Beteiligung in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro über die Betriebszeit zu rechnen, die diesen Kommunen zufließt.
Die Bewahrung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen sowie weiterer Anliegen des Arten- und Naturschutzes sind für uns eine Herzenssache. Wir berücksichtigen das Ziel, den Eingriff in den Wald so gering und verträglich wie möglich für das Ökosystem zu gestalten, von Anfang an – und durch alle Phasen der Planung, während des Baus und im Betrieb. Dabei sind einige Optimierungen möglich: Mit einer Planung gemäß guter fachlicher Praxis minimieren wir den Umfang der zu nutzenden Waldflächen und wählen Areale mit weniger hochwertigem oder gar beschädigtem Baumbestand. Meist wirkt sich das auch ökonomisch und genehmigungsrechtlich vorteilhaft für den Windpark aus.
Der genaue Flächenbedarf ist abhängig vom Anlagentyp und vom einzelnen Standort, aber eine grobe Betrachtung ist schon jetzt möglich. Eine moderne Windenergieanlage hat einen Flächenbedarf von circa 9.000 Quadratmetern inklusive der Zufahrtswege. Das entspricht knapp einem Fußballfeld. Nur ein sehr kleiner Teil dieser Fläche von circa 25 Meter Durchmesser (ca. 500 Quadratmeter) wird für das Fundament benötigt und somit für die Dauer der Nutzung mit Beton versiegelt. Das entspricht etwa der Grundfläche von vier bis fünf Einfamilienhäusern. Die Kranstellfläche benötigt ca. 1.500 Quadratmeter und wird über die gesamte Errichtungs- und Betriebszeit geschottert. Die restlichen Bauflächen werden für die Bauphase zu einem großen Teil temporär mit Aluplatten belegt oder nur freigeschnitten um ausreichend Platz für den Transport und die Errichtung der Windenergieanlage zu haben.
So können Wälder neben ihrer Funktion als Kohlenstoffsenke einen weiteren Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten – sogar einen ganz erheblichen: Eine Windenergieanlage spart auf dem Raum, den sie beansprucht, circa 1000-mal so viel CO2 wie der Wald an dieser Stelle gebunden hätte (Quelle: Umweltbundesamt). Das ist für die Ökosysteme, Biotope und Arten der Wälder besonders relevant, da sie von den Auswirkungen des prognostizierten Klimawandels extrem betroffen sein werden.
Noch bevor der Genehmigungsantrag für die Windenergieanlagen im Wemdinger Buck eingereicht wird, wurden im Planungsgebiet umfassende Artenschutz - Kartierungen durchgeführt, um die möglichen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt zu bewerten. Dabei wurden über viele Monate Brutgebiete, Zugrouten von Vögeln, Lebensräume bedrohter Arten und andere ökologisch sensible Bereiche beobachtet und die Erkenntnisse kartiert. Die Ergebnisse dieser Prüfungen wurden bei der Standortwahl der Windenergieanlagen im Wemdinger Buck und der Gestaltung von Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen ebenfalls mit berücksichtigt.
Viele Waldbewohner reagieren empfindlich auf Lärmquellen und so natürlich auch auf die Baustelle eines Windparks. Die meisten Waldtiere, wie Rehe und Wildschweine, kehren nach der Errichtung der Anlagen und einer kurzen Eingewöhnungszeit zurück und lassen sich durch die neuen „Nachbarn“ nicht weiter stören.
Lena Doyé
Projektmanagement Wemdinger Buck
Antonia Axtner
Projektmanagement Auernheim
Hubert Hegele
Projektkommunikation